Friday, February 23, 2007

Hyphydrophilie

Wie viele Perlen
zählt der Baum?
Wie lang und sie fallen herunter?

Ha! Könnt ich mein
Schicksal selber wählen
(z.B. für zwei Minuten)
Ich stünd' unterm Baum
am Hang, die Geliebte
im Arm und sie küssend

Dann fielen die Tropfen alle herab
Zerplatzten wie Seifenblasen
Auf meiner Nase, ihrem Haar
und legten es glatt (zur Ruh)
Und alles wäre von uns gespült
Die Wangen entlang
in den Lippenspalt
durch Flächenspannung gebunden
hätt so manche Perle
(glitzernd verirrt)
den Weg in unsren Kuss
gefunden.

Ein Augenblick nur die Schwärmerei
Dann muss aufstehn, was Geist ist
Der Rest sich verkriechen

Lass grau sein, was Alltag ist
sagte der Freund. Ich glaube
er meinte es nicht ernst.

Durchnässt waren wir
und schauten zu dritt
voll Sehnsucht durch den Regen
ach - - -


21. - 22.10.2006 & 23.2. 2007

2 comments:

Feli said...

ach stefan

dieses gedicht macht mich ganz träumerisch.
schön.

und ja, ich existiere noch. bin sogar bald wieder in helsinki.

es tut mir sehr leid, dass ich schon so lang nichts mehr von mir hören lassen habe..ich war auch leider nicht sehr fleißig am schreiben in letzter zeit..

ich hoff dir gehts gut.

umarmung
feli

Feli said...

eigentlich, nach nochmaligem durchlesen, ist dieses gedicht nicht nur schön sondern fast genial.

alles passt, der rhytmus, das thema, die wortwahl, der tiefere sinn.

ich bin beindruckt