Aus frischem Holz
wollte ich ein Herz schnitzen,
es dann verbrennen
(junges Holz brennt nur langsam,
durch Kampf und Schmerzen,
der Rauch sticht in den Augen
die Hände, das Gesicht, grau)
Die Asche, noch Warm
auf einer Karte verfremden,
einer Postkarte
nach nirgendwo
(aus den Urwäldern
des Nordens
oder des Südens
das Holz
aus dem das Papier)
Doch gegen dich,
wunderbaren, lebendigen Ast
konnte ich mein Messer
nicht heben
Ihr doch wenigstens solltet
Schönheit und Jugend behalten,
ungefesselt und unbefleckt
weiterleuchten
für die Kommenden
(das Blut, es brennt
auf der Seele so!)
Diese grenze kann ich
nicht überschreiten
obwohl ich wissen sollte,
schon seit urzeitlichen Tagen
hat es geheißen:
"Nur mit Tropfen
unschuldigen Blutes ernährt
wachsen die Wälder dieser Welt
wieder in ihre schattige Pracht auf"
(so schön in ihrer Neugeburt)
Denn da ein Schrei in mir wacht auf:
"Muss es denn wirklich
immer so bleiben?"
Nun auch der letzten,
einzigen Entscheidung entwaffnet
habe ich vielleicht Zeit
zu warten unter Sternen
auf die Warheit,
die sucht,
zu horchen in die Dunkelheit
nach der Freiheit,
die wartet
(Und der Wind verweht
die Asche unzähliger Feenflügel
in den Schnee
Der grosse Mond im Süden
lässt seine Brücke
auf den silbernen Sand,
und niemand findet
die schwarzen Knochen
der Jahrtausende,
darunter vergraben
In der Ewigkeit
verrostet auch Stahl
und Gold
doch unsere Blicke
sie leuchten vielleicht wieder,
immer noch)
(... baa, das Ende (soll heißen alles ausser die zwei ersten "Strophen") wird nix, krieg nichts anständiges hin und der eine Reim ist doof und unnötig, aber krieg den nicht ersetzt :( ...)
(die jetzige komische zweiebnige Strophenteilung ist nur temporär, bis ich die Stellen die fehl sind, nicht nur gefunden, sondern auch verbessert habe)
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2 comments:
Gold rostet nicht!
(Das war der Chemiker in mir, entschuldige. Natürlich rostet Gold, wenngleich es nicht oxidiert.)
Zum Gedicht:
Ich würde noch eine der folgenden Operationen daran durchführen:
Entweder, es noch mal kürzend überarbeiten, verdichten, sozusagen.
Oder (meine Empfehlung) den Leser darauf vorbereiten, dass ein langer Text bevorsteht, denn in der jetzigen Form, geht Vieles dadurch verloren, dass man sich in der Menge an Zeilen, die alle etwa gleich lang sind, desorientiert fühlt und die Konzentration nachlässt. Konzentration ist meiner Meinung nach das A und O beim Lesen eines Gedichtes - man soll in den Text hineingezogen und kräfig durchgerüttelt werden. Wenn man nur durch die Zeilen rasselt bis man plötzlich merkt, dass das Gedicht schon geendet hat, und man den Rückwärtsgang einlegen muss, um das Ende noch einmal in Sicht zu bekommen, dann wird man ihm kaum viel abgewonnen haben.
Teile das Gedicht doch in kürzere Absätze, geize nicht mit Zeilenumbrüchen.
An der Strophenform kannst du ja trotzdem problemlos festhalten, indem du die Strophen durch mehrere Leerzeilen oder durch Sonderzeichen (* oder - - - oder Ähnliches) trennst. Dann dient die Form dem Inhalt. Das wäre mein Vorschlag.
Zum Inhalt selbst:
Ich weiß nicht, was dir am Schluss nicht gefällt, ich finde den sehr gänsehauterregend. Auch die Metapher mit dem Holzherz (Herrlicher Ausdruck, H..z + h..z) finde ich wunderbar. Sie hat etwas Finnisches: Wahre Naturverbundenheit. Damit meine ich, dass praktisches Denken ("frisches Holz brennt nicht gut") Hand in Hand geht mit einer sanft schwingenden Melancholie, die alles andere als rational, aber umso schöner ist: Der Grund, warum junges Holz nicht gut brennt, sind "Kampf und Schmerzen", nicht etwa, dass die Zellen noch von Flüssigkeit vollgesogen sind.
Genial!
Damit mach ich erst mal Schluss für heute, Zeit, die Motoren runterzufahren.
Die Länge hat auch was an sich, obwohl es nicht immer dem Gedicht dient. Ich fand es sehr intressant, dass man beim wiederlesen als man am Ende ankam das Gefühl hatte, man hätte ein neues Gedicht gelesen...
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